Expressive Bildorganismen

Malerei von Helmut Wenzel

Auszüge einer Laudatio

Die Bilder sprechen mit schönem Blau, mit schönem Rot und schönem Gelb, mit Elementarstoffen, welche die menschlichen Sinne in ihrer Tiefe anrühren und aufwühlen. Geradezu schwelgerisch drücken sich die Empfindungen des Malers im Klang der heiteren und scheinbar schwerelosen Farbakkorde aus. Hier geht einer zu Werke, der während des Malprozesses alle seine Energien auf das Bild fokussiert, um sie in eine Malerei mit klangvollen Harmonien zu verwandeln.

… stellt Helmut Wenzel sich bewusst in die Tradition der klassischen Moderne und verbindet – im Einklang von Bildfigur, Bildgrund und Bildfarbe – abstrakte Formlogik und extreme Vereinfachung. Was dabei auf höchst temperamentvolle Weise als Flächentransformation oder vibrierendes Linienstruktur Gestalt annimmt, ist allerdings weit mehr als nur Stil-Zitat oder Freude am Spiel mit Formen und Farben.

… Darum präsentiert sich auf Helmut Wenzels Leinwänden eine Malerei mit eingangs erwähnten klaren und abgestuften Tönen, mit fein nuancierten Übergängen und einer rhythmisch gegliederten Bildfläche. Wichtig dabei ist das Verhältnis von Flächen und Farbwerten, die Beziehung zwischen Farben, Flächen und geometrischen Formen in einem nur angedeuteten, mit Lichtenergien gefüllten Raum in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, ein Verhältnis, das von einer Geist und Materie verbindenden Kunstbeziehung kündet.

Herbert Schirmer, Kunsthistoriker